Liveprogramm "hoamat | welt" - 2007
Mit "hoamat | welt" haben die Querschläger erstmals ein gesamtes Bühnenprogramm rund um ein Thema geschrieben. In über 20 unveröffentlichten Liedern und Zwischentexten versuchten sie dem Phänomen "Heimat" in all seinen Facetten nachzuspüren und es in den Kontext einer globalisierten Gegenwartswelt zu stellen.
Die Premiere des neuen Programms fand am 24.2. auf Schloss Mattsee statt und der este Teil der Tour dauerte bis Mitte April. Die beiden Zsatzkonzerte im Salzburger Oval am 20. und 21. April wurden mitgeschnitten und aus diesen Mitschnitten wurde dann die Doppel-CD "hoamat|welt" zusammengestellt.
Die Präsentation der neuen CD am 28. September, wieder im Salzburger Oval, war der Startschuss zum zweiten Teil der Tour, die Mitte Dezember mit 2 Konzerten im KiK in Ried endete.
Alle 17 Konzerte der "hoamat|welt"-Tour in Salzburg, Oberösterreich und Wien waren ausverkauft, jenes im Halleiner Ziegelstadel schon 7 Wochen !!! vorher - das ist Querschlägerrekord. Insgesamt haben mehr als 5500 Zuhörer die Tour gesehen, was sie zur bisher erfolgreichsten Einzeltour der Querschläger machte.
Pressereaktionen zu "hoamat|welt"
- Durch die Heimat rauschen
Bernhard Flieher in den Salzburger Nachrichten
über die gedanklichen Ansätze von "hoamat|welt"
- Die Heimat jenseits der Berg-Taliban
Bernhard Flieher in den SN vom 2.3.07 über das Programm "hoamat|welt"
Text zum Inhalt des Programms "hoamat|welt"
Die Querschläger wurden schon oft als "Chronisten des globalen Heimatdorfs" bezeichnet, weil sie in ihrer bisherigen Arbeit Inhalte, Klischees und Formen der internationalen Pop- und Kosumkultur mit Figuren, Situationen, Begebenheiten, der Volksmusik und dem Dialekt ihrer alpinen Heimat verknüpften und so zu ihrer eigenen, typischen Ausdrucksform, einer Art Innergebirgs-Popmusik fanden. In ihrem neuen Programm "hoamat | welt" gehen sie noch um einen Schritt weiter oder um eine Schicht tiefer: Sie versuchen den inflationär verwendeten aber schwer fassbaren Begriff "Heimat" im Spannungsfeld zwischen lokalen Gegebenheiten und globalen Zusammenhängen nachzuspüren, ihn von den verschiedensten Seiten her zu beleuchten und gegebenenfalls seine Fundamente freizulegen; oder ihn möglicherweise auch als überschätztes Klischee, leere Hülse oder politisches Werkzeug zu entlarven.
Sie tun dies wie immer mit einer Mischung aus Herzblut, Ironie und genauer Beobachtungsgabe, versuchen nicht von vorne herein zu urteilen, sondern einfach Gegebenes darzustellen sich und aus den einzelnen Eindrücken und Situationen nach und nach ein Bild zu machen.
Musikalisch bedienen sich sie sich diesmal weniger bei Blues, Folk und Volksmusik sondern plündern das reichhaltige Warenlager der Popmusik. Von Swing über die breite Palette des Rock und Austropop bis hin zum beinharten volkstümlichen Schlager wird vieles aufgelesen, zurechtgebogen und querschlägertypisch verarbeitet, was in den letzen 50 Jahren in den Hitparaden und heute in den Programmen der Flächenradios zu finden war und ist.
Im Gegensatz zur "neuen Volksmusik", die vor allem neue musikalische Anknüpfungspunkte sucht und findet, verwenden die Querschläger ganz bewusst bekannte, ja oft schon fast abgedroschene musikalische Formen. Sie stellen sie aber in einen neuen inhaltlichen Zusammenhang, füllen sie mit Situationen, Klischees, Geschichten und Figuren aus dem ländlichen Alltagsleben, verankern sie sozusagen in der Erlebenswelt der Zuhörer und gewinnen ihnen so neue, ungeahnte Facetten ab.
Im ersten Teil des Programms wird die äußere, augenscheinliche Heimat aufs Korn genommen. Dabei werden die vordergründigen Idylle des Landlebens demaskiert, des traditionellen genauso wie des alternativen, und es wird eine eigene "Volkskultur" rund um den widmungsplanmäßigen Dorfkern eines Einkaufszentrums erfunden. Da wird ein teils wehmütiger, teils analytischer Blick auf die sich rapide auflösenden ländlichen Strukturen geworfen und da wird dem Stammtisch ganz tief in die verletzte und verhetzte Seele geschaut. Die Zuhörer werden dabei gefühlsmäßig auch in den Graubereich zwischen positivem Heimatgefühl und latentem Chauvinismus gelockt und entscheiden ohne es zu wissen selbst, wie weit sie dort eigentlich eintauchen möchten.
Im zweiten Teil wird die omnipräsente Pop- und Massenkultur als Identitätstifter hinterfragt. Anspruch und Realität des amerikanischen Traums, der ja auch unsere Identität seit Jahrzehnten prägt, werden gegenübergestellt, von der Esoterik-Industrie abgeschöpften Sinnsuchern ein Hymne wird gewidmet und schlussendlich wird einer eingänglichen Schlagerschnulze bis ins Innerste - nicht nur ihrer Hörer sondern auch ihres Interpreten - gefolgt.
Wie und ob die Querschläger das unter einen Hut bringen, wird sich wohl erst live erweisen.......
Antwort: siehe oben.......